Geschrieben von: Manuela
Hallo Frau Peters,
mein Anliegen ist es, einen Rat in folgender Sache zu erhalten:
Vor 12 Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen. Damals, als wir zusammen kamen, wurde uns unterstellt, dass er mit mir fremdgegangen wäre. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr zu betreffenden Ex. Die Exfreundin von damals hat aber Kontakt zu meiner Schwiegermutter. Kurzum: Ich habe ein Problem damit, dass man uns etwas unterstellt hat, das nicht stimmt. Und bei jeder Gelegenheit tritt die Familie der Ex in unser Leben. Wir bekommen immer Mitteilungen darüber, wie es ihr geht, was sie macht etc. Auch bekommen wir gesagt, wie angeblich schlimm diese Sache immer noch für sie wäre. Wir bitten seit Jahren darum, uns einfach nichts über sie zu erzählen, damit sie aus unserem Leben raus kommt. Das nützt nicht. Auch wenn wir sehr deutlich werden. Kontaktaufnahme zu ihr oder der Familie ist nach mehrmaligen Versuche fehlgeschlagen. Nach 12 Jahren könnte man ja davon ausgehen, dass mittlerweile Gras über die Sache gewachsen ist und ich ja weiß, dass es nicht stimmt, es also gut sein könnte. Aber das schlimme ist nun, dass ich ständig daran denke. Sie kommt mir immer in den Sinn. Ich habe mittlerweile über die Jahre in richtiges Hassbild aufgebaut. Nun bin ich schwanger und habe Ängste, unsere Kinder könnten Kontakt haben oder sich gegenseitig hassen, auf eine Schule gehen oder irgendsowas. Ich weiß auch, dass das eigentlich unbegründet ist. Unsere Leben kreuzen sich nicht wirklich. und wenn Sie sauer sein will, Bitteschön, ich weiß es ja besser. Wie kann ich diese negativen Gedanken loswerden??? Wie kann ich die Sache für mich endlich abschließen?
Vielen Dank!
Manuela
Liebe Manuela,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich kann mir vorstellen, dass Ihre Situation für Sie und Ihren Mann sehr belastend ist, da Sie immer wieder unfreiwillig mit einem Teil Ihrer Vergangenheit konfrontiert werden, der in Ihrem Leben keine Rolle mehr spielt. Aus der Ferne – ohne die genauen Umstände, wie z.B. örtliche Gegebenheiten (Beziehung zur Schwiegermutter, Wohnsituation, Entfernung zur Arbeitsstelle) zu kennen – kann ich leider nur pauschale Tipps geben.
Mein Eindruck ist, dass Ihre Schwiegermutter Ihre Grenzen – aber auch die Ihres Mannes – nicht akzeptiert. Somit werden Ihnen immer wieder Gespräche aufgezwungen, die Sie gar nicht führen wollen, was wahrscheinlich Ihr Wohlbefinden nicht unbedingt fördert. Oftmals ist es in solchen Situationen sinnvoller, einfach den Raum zu verlassen, gerade dann, wenn man das Gefühl hat, auf taube Ohren zu stoßen.
Vielleicht haben Sie sich insgeheim auch schon einmal mit dem Gedanken getragen, den Kontakt zu Ihrer Schwiegermutter etwas einzuschränken? Manchmal kann solch eine Maßnahme die Qualität der Beziehung erheblich verbessern.
Eine weitere Möglichkeit, allerdings auch die Radikalste, wäre ein Ortswechsel. Vielleicht wäre eine gemeinsame Zukunft in einer neuen Umgebung, mit anderen Menschen, ganz reizvoll?
Liebe Manuela, wichtig ist es vor allem, dass Sie und Ihr Mann gemeinsam einen Weg finden, ein glückliches Leben zu führen. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen und denen Sie gut tun. Und versuchen Sie sich auf das Schöne in Ihrem Leben zu konzentrieren. Das dürfte bestimmt im Hinblick auf das freudige Ereignis, was Ihnen beiden bevorsteht, nicht allzu schwer sein.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.