Trauer

Geschrieben von: Ulrich

Ich habe lange mit mir gerungen, dieses Forum für meine Frage zu nutzen. Vielleicht kann ich hier Hilfe bekommen, da ich mit niemanden über mein Problem sprechen kann. Vor einigen Monaten habe ich meine Frau verloren. Sie war an Brustkrebs erkrankt und ich habe Sie, so gut ich konnte, in dieser schweren Zeit begleitet. Dennoch fällt es mir schwer, richtig zu trauern, bzw. zu weinen. Ich schäme sehr, dass ich nicht weine und frage mich mittlerweile, ob ich normal bin. Ich habe auch das Gefühl, dass man mir das im Freundes- und Bekanntenkreis vorwirft.

3 Gedanken zu „Trauer“

  1. Lieber Ulrich,

    zuerst einmal bedanke ich mich für Ihr Vertrauen.

    Ich kann mir vorstellen, dass Sie eine sehr schwere Zeit durchstanden haben und auch immer noch durchleben. Deshalb möchte ich Sie bitten, es sich nicht noch schwerer zu machen, in dem Sie sich fragen, ob Ihre Art der Trauer normal ist. Dafür gibt es nämlich keine allgemein gültige Regel nach der man sich richten kann. Deswegen steht es auch anderen Menschen nicht zu, über Sie zu urteilen. Wahrscheinlich sind Sie in der Zeit, als Sie sich um Ihre Frau kümmerten, sowohl körperlich als auch seelisch an Ihre Grenzen gestoßen. Denn es gibt eigentlich nichts Schlimmeres, als einen geliebten Menschen für immer verabschieden zu müssen. Vielleicht haben Sie im Moment einfach keine Tränen mehr übrig.

    Lieber Ulrich, ich bin mir sicher, dass Sie erst einmal wieder zu Kräften kommen müssen und dann werden Sie auch wieder weinen können…aber hoffentlich auch wieder lachen!

    Antworten
  2. ich finde es unmöglich, wenn Freunde oder auch Verwandte einem Vorwürfe machen, dass man nicht genug trauert oder nicht richtig trauert. Jeder muss das auf seine Art machen. Als mein Freund gestorben ist, musste ich mir auch solche Sachen von „Freunden“ anhören. Heute habe ich mit denen nichts mehr zu tun und es geht mir gut damit. Manchmal muss man sich auch von Menschen trennen, die einem nicht gut tun. Meistens stellt sich das ganz klar raus, wenn man so Schicksalsschläge durchmachen muss.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Tanja Taubert Antworten abbrechen